Digitale Inklusion & Gleichstellung

Auf dem Foto sieht man mit Blickwinkel aus dem Publikum Annalena Baerbock auf der Bühne während sie interviewt wird. Das Bild ist schwarz-weiß. Unter dem Bild ist ein orangener Balken mit zwei Wörtern: "FFFDay" und "Bridge the gap".

FEMALE FUTURE FORCE 2024 – BRIDGE THE GAP!

Im bcc Berlin fand der diesjährige FEMALE FUTURE FORCE DAY statt. Wir waren dabei und resümieren hier unsere Highlights und Learnings für euch!

Das Event rückte die drängenden und geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in den Fokus. Unter dem Motto „BRIDGE THE GAP“ wurden der Gender Pay Gap, Gender Health Gap, Gender Care Gap und Gender Data Gap angesprochen und die Auswirkungen in fast allen Lebensbereichen aufgezeigt.  Ziel des Events: Missstände benennen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, um Brücken in eine gerechtere Zukunft zu bauen.

Gestartet wurde mit der Diskussion “Bridge the Care Gap – Sorgearbeit fair-teilen” zur ungleichen Verteilung von Sorgearbeit. Teil der Diskussionsrunde waren Alexandra Zykunov alexandra___z Alexandra Zykunov, Natascha Sagorski natascha_sagorski  Natascha Sagorski, Sebastian Tigges tigges Sebastian Tigges, Sandra Runge sandramariarunge Sandra Runge, Jutta Allmendinger Jutta Allmendinger und Yvonne Weiß yvonnesonneweiss Yvonne Weiß 

Status Quo, Role Models &  Take Away 

Weibliche Personen übernehmen nach wie vor den Großteil unbezahlter Arbeit, von der Kindererziehung bis zur Pflege von Angehörigen. Dies schränkt ihre beruflichen Chancen erheblich ein und vertieft die Geschlechterungleichheit. 

Angesichts des viel zu großen Gender Pay Gap kämpfen wir nicht nur für uns selbst, sondern eigentlich und vor allem für zukünftige Generationen. Alexandra Zynkov lieferte uns Motivation ebenso wie Desillusion: “Ich glaube daran, dass unsere Enkel uns fragen werden, ob wir wirklich verschiedene Löhne bekamen – abhängig von unserem Geschlecht. Wir glauben auch daran, dass wir noch die Lorbeeren zumindest mitbekommen für die Arbeit, die wir derzeit reinstecken“. 

In der Diskussion wurden flexible Arbeitszeitmodelle, Arbeitszeitverkürzung und Maßnahmen wie die Väterzeit als potenzielle Hebel für eine gerechtere Verteilung der Care-Arbeit besprochen. Die Soziologin und eine unserer Vorbilder, Jutta Allmendinger spricht das Dilemma an, wonach Frauen statistisch  signifikant weniger Rente bekommen und gleichzeitig aber mehr Carearbeit übernehmen “Wir merken erst alle den Wert von Carearbeit, wenn wir darauf angewiesen sind. Und meistens wird sie von Frauen ausgeübt. Wir müssen nicht nur die Strukturen, sondern auch die Kulturen aufbrechen, die die Aufteilung und Klischees begünstigen und aufrechterhalten.”

Sandra Maria Runge kennt sich als Fachanwältin nicht nur mit Gesetzen aus, sondern auch mit Zahlen, Daten und Fakten: „Rund 40 % aller Eltern werden am Arbeitsplatz diskriminiert. Davon sind 70% Frauen. Es fehlt in der aktuellen Legislaturperiode an Gesetzen, die Familien entlasten wie Kindergrundsicherung, Familienstartzeit etc.“ Mit Musterklagen, Auftritten in der Öffentlichkeit und über Social Media sorgt sie für Awareness und informiert. Sandra setzt sich zudem im Bereich Elternrechte im Arbeitskontext ein.

Neurodivergenz als Randthema? Der Raum war mehr als randvoll!

Das Panel „Neurodiversität: ADHS, Autismus, Hochsensibilität und wie uns das Wissen um die Gehirne empowert“ beleuchtete Neurodivergenzen wie AD(H)S, Autismus und dessen Auswirkungen. Die Speaker*innen, Katharina Schön guardianofmind  Katharina Schön, Umut Özdemir umut_oezdemir Sarah Kuttner diekuttner Kathrin Weßling ohkathrina Kathrin Weßling, Camille Haldner camillehaldner Camille Haldner teilten ihre persönlichen Lebensrealitäten und Fachkenntnisse. Sie gaben Einblicke in das Leben mit einem neurodivergenten Gehirn und räumten mit Vorurteilen auf. 

Was uns sofort auffiel: der Raum war bis auf den letzten Platz besetzt. Selbst am Rand stand das Publikum und so wurde der Raum immer voller und verdeutlichte einmal mehr das Interesse –stellvertretend für das Phänomen zu weniger Therapieplätze oder Beratungsangebote für Betroffene. Neben amüsanten Anekdoten gab es aber auch hilfreiche Tipps für den Umgang damit: falls euch Menschen beispielsweise fragen, ob ihr euch die “Diagnose selbst gegeben habt oder zu viel auf Social Media unterwegs” wart, fragt beim nächsten Mal doch einfach zurück, ob deren Sexualität ebenso vom Social Media Konsum abhängt …

Als Studio, das sich auch auf inklusive Gestaltung für Menschen mit Neurodivergenz spezialisiert, freuten wir uns besonders über das große Interesse und fühlen uns bestätigt in unserer Ausrichtung. So werden wir auch weiterhin inklusives Design und Kommunikation umsetzen und als Speaker*innen auch in Bezug auf Neurodivergenz unterwegs sein, um aufzuklären und unsere Erfahrungen zu teilen. 

Wir und die Anderen, West gegen Ost — Unterscheiden heißt unterteilen

Mit  der Fragestellung “Bridge the Gap: Wie wir Brücken schlagen” beschäftigten sich

Dr. Katarina Barley katarina.barley https://katarina-barley.de/, Ocean Hale Meißner call_me_ocean_hale, Laura Nickel, Gilda Sahebi gilda_sahebi  Gilda Sahebi und Julia Emmerich Dr. Julia Emmrich. Sie sprachen darüber, welche Faktoren die gesellschaftliche Spaltung antreiben – von politischen Gräben über soziale Ungleichheiten, Falschinformationen bis hin zur anhaltenden Ost-West-Kluft. Die Diskussion drehte sich um die Frage, wie man Menschen, die sich abgewandt haben, wieder einbinden kann und welche Rolle soziale Medien, Bildung und Institutionen bei der Überwindung dieser Spaltung spielen. Ocean Hale Meißner hat uns besonders beeindruckt, engagiert sich in Sachsen für Queerness und gegen Rassismus und betont: “Mit Unterscheidungen wie Neu-Alt, Ost-West und damit einer Trennung zwischen ihr / wir vergiften wir uns selbst, statt Brücken zu schlagen. Ganz wichtig:  Mit statt über uns reden und auch wirklich alle reden lassen”. Zudem ist es Ocean wichtig, dass die Verantwortung, beispielsweise gegen Rechts zu kämpfen, nicht die Verantwortung der Zivilgesellschaft sein darf. Die politische Ebene hat wichtige und stärkere Hebel, um für Rahmenbedingungen sorgen und es darf nicht auf Einzelpersonen „abgewälzt“ werden,  wenn es Gesetze es nicht schaffen, Menschen zu schützen.

Auch waren die Entwicklungen der AfD Thema. Ebenso wie ihr Umgang und ihre Strategie mit Social Media. Auch wir merken, dass Angst, Hass und Lügen sich in den sozialen Netzen signifikant schneller und leichter verbreiten. Sie sind lauter, erfolgreicher und werden von Algorithmen auch (leider) bevorzugt.

Wir befinden uns in der Transitionsphase, in der Gesetze für den digitalen Raum entworfen werden. So müssen möglichst viele Perspektiven mitformen, mitreden, nachfragen und vor allem mehr in die Strukturen gehen und von der Basis aus für vielfältige Perspektiven sorgen. Alles Digitale ist menschengemacht. Wir als Menschen haben es designed und aufgebaut. Also können wir es auch wieder ändern. Und das sollten wir auch. 

Zwei Ansätze, Menschen zu erreichen

Erstens: Sprache mit Lebensweltbezug; beim Kommunizieren bei den Menschen bleiben, die angesprochen werden. Zweitens: Vernetzen mit anderen Gruppen, die evtl wiederum mehr auf die zu ansprechenden passen. Beispiel: kooperieren mit Omas gegen Rechts, damit konservative ältere Leute anknüpfen können. Statt mit uns beispielsweise, die offen queer & jung kommunizieren und agieren.

Menopause: Neuanfang auf stabiler Basis statt Verabschiedung von den  „besten Jahren“

In Bezug auf Frauengesundheit wurde bei Bridge the Health Gap thematisiert, dass männliche Personen in der medizinischen Forschung und Praxis oft als Norm gelten, während frauenspezifische Gesundheitsfragen vernachlässigt werden. Nicht überraschend, aber umso wichtiger und relevanter. 

Das Gespräch unter der Moderation von Fiona Rohde fokussierte sich darauf, wie frauenspezifische Diagnostik und Themen aus dem Schatten treten können, um die notwendige Beachtung zu finden. Zudem kritisieren die Speakerinnen das Narrativ, wonach eine Frau in der Menopause ihre vermeintliche Blütezeit hinter sich hat und die Phase der Wechseljahre mit Abbau, Unsicherheiten und Defiziten konnotiert ist. 

Stefanie de Velasco lieferte nicht nur argumentativ und in Sachen Humor ab, sie schärfte außerdem unseren Blick. Denn: Was wir übersehen und nicht wertschätzen, sind die dazugewonnenen Entwicklungen und Stärken, die wir erlernen. Das Leben hört mit 50 nicht auf, wir gewinnen umso mehr an Entscheidungsfreudigkeit, Resilienz und Wissen. Es braucht daher eine andere Sichtweise auf Alter, Älterwerden und vermeintliche altersbedingte Peaks.

Für uns ist das Thema sehr relevant, weil neben der Diskriminierung des Geschlechts die Altersdiskriminierung hinzukommt. 

Chosen Families sind Families – und warum BFFs ebenso BAEs sein können

Falls ihr euch fragt: Best Friends forever: Sind Freundschaften die besseren Beziehungen? Und euch eine Antwort von uns erhofft, müssen wir euch enttäuschen: auch nach der Podiumsdiskussion mit Marie Nasemann marienasemann Marie Nasemann, Leni Bolt lenibolt Leni Bolt, Anne Dittmann anne_dittmann  Anne Dittmann, Anne-Kathrin Heier anne_kathrin_heier Anne-Kathrin Heier haben wir keine eindeutige Antwort. Aber wir sind definitiv schlauer geworden und nahmen mit:

Freundschaften prägen unsere Geschichten und unser Leben. Oft haben Freund*innen einen größeren Einfluss auf unsere persönliche Entwicklung als die „große Liebe“.

In einer Welt, in der Gesetze die Institution „Ehe” schützen, aber nicht die Vielfalt von Familienformen, stehen Familien mit Alleinerziehenden oft im Schatten. Zudem sind „chosen Families“ ebenso bedeutend wie biologische Familien und erfüllen viele emotionale Bedürfnisse.

Wir sollten uns von der Vorstellung lösen, dass eine romantische Partnerschaft alle Bedürfnisse abdecken kann. Freundschaften spielen eine zentrale Rolle dabei, uns emotional zu unterstützen. Insbesondere in toxischen Beziehungen werden Freundschaften und das Selbstwertgefühl häufig abgebaut, was zur Isolation führen kann.

Unser Resümee: Freundschaften sind entscheidend für unser Wohlbefinden und verdienen den gleichen Stellenwert wie romantische Beziehungen, ebenso wie chosen Families gegenüber den “biologischen” den gleichen Stellenwert besitzen können.

Bei Claims und Kampagnen wie TouchMyCancer und yeswecan!cer- sind Überschriften überflüssig  

Ein besonders bewegendes Format widmete sich der Kampagne #TouchMyCancer von yeswecan!cer und dem BUUSENKOLLEKTIV. das die Frage behandelte, wie sich Brustkrebs anfühlt, um so  auf das Tabu rund um Brustkrebsvorsorge aufmerksam zu machen. Hierzu waren die Speaker*innen Vreni Frost vrenifrost  Vreni Frost, Maria Schüler, Friederike Koenig  Friederike Koenig Steff Rödl   Steff Rödl, Prof. Dr. med. Jens-Uwe Blohmer Jens-Uwe Prof. Dr. med. Blohmer und  Catherine Westphal eingeladen. In einer Studie gaben 10-15 % Befragte an, dass sie regelmäßig selbst ihre Brüste abtasten. Dabei betonte vor allem Jens Uwe Blohmer, Chefarzt der Gynäkologie an der Charité, die Bedeutung des Selbst-Abtastens. Veränderungen von Gewebe und Beschaffenheit lassen sich häufig sehen und ertasten und wir kennen den jeweils eigenen Körper am besten. Insofern ist es ratsam, das eigenständige Ertasten als Teil der Selbstfürsorge zu etablieren und den Körper bewusst wahrzunehmen. Zudem ist es ihm und seinem Team zu verdanken, dass sich die Vor-, Ver- und Nachsorgesituation von Brustkrebspatient*innen deutschlandweit verbessert hat. 

Falls ihr betroffen, interessiert oder supportiv seid: Das Buusenkollektiv ebenso wie das gemeinnützige Unternehmen yeswecan!cer, bringt Betroffene zusammen und möchte das Reden über Brustkrebs normalisieren. Das Buusenkollektiv sieht sich unter anderem als einen Safe space für den offenen Austausch über die Krankheit, den damit verbundenen Herausforderungen und Ängsten. Was uns neben der Kreativität und Stärke am meisten beeindruckte, war die Kampagne “Touch my cancer”. Hierfür ließen Krebspatientinnen ausgewählte Influencerinnen ihren Krebs in der Brust tasten, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Brustuntersuchungen zu schärfen. Im Panel wurden diese Erfahrungen geteilt, um mehr Aufmerksamkeit für die Brustkrebsvorsorge zu schaffen. Wir waren zutiefst gerührt, aufgewühlt und gleichzeitig voller Bewunderung: In der persönlichen Krise und Ausnahmesituation, Brustkrebs zu haben noch die Stärke zu besitzen, daraus einen Mehrwert für andere zu generieren – Respekt und Dankbarkeit sind hier gar kein Ausdruck für das, was in uns vorging. 

Benimm dich! Das Internet ist (k)ein rechtsfreier Raum

Am Nachmittag wurden die zunehmende digitale Gewalt und Hate Speech thematisiert, die besonders Frauen, queere Menschen und Personen mit Migrationshintergrund betrifft. Digitale Hasskommentare gefährden den demokratischen Diskurs und führen immer häufiger zu realen Bedrohungen. Die Speaker*innen diskutierten, welche Maßnahmen notwendig sind, um diesem „Trend“ entgegenzuwirken, und wie Plattformbetreiber sowie Medienkompetenz dabei eine Schlüsselrolle spielen können.

Anna-Lena von Hodenberg, Geschäftsführende von Hate Aid, berichtet hier von einem langsamen Wandel auf institutioneller und politischer Ebene.

Zudem kommt es durch den European Service Act, der Plattformen zu mehr Verantwortung  und Transparenz verpflichtet, zu weiteren positiven Entwicklungen und macht uns in Bezug auf Hass im Netz Hoffnung. 

In Bezug auf Hass und Hetze, die uns alle treffen kann, hier noch eine kleine Zusatzinfo von Tara Louise Wittwer, die uns ebenso bereichert wie inspiriert: Wusstet ihr…?

Wenn ihr gestalkt werdet und die oder der Stalker steht im Treppenhaus, bekommt ihr erst dann Schutz, wenn es IN eurer Wohnung zur bedrohlichen Situationen kommt.

Theoretisch könnte die Person vor eurer Wohnungstür im Treppenhaus auf euch warten und die Polizei macht nichts, muss nichts und kann nichts tun – weil es ein öffentlicher Raum ist. 

Sie können erst was tun, WENN was passiert. Und wir so 🤬

Feministische Politik: nach außen wie nach innen nötig 

Für uns war es ein weiteres Highlight, dem Gespräch von Außenministerin Annalena Baerbock und Julia Becker zu folgen. Unter anderem ging es um den (vielfach medial zerrissenen) Begriff der feministischen Außenpolitik. Was viele verstehen: Politik NUR für Frauen oder ein “Aufzwingen eurozentrischer Werte und Normen in anderen Kulturkreisen. Was sie meint und was wir darunter verstehen: Menschengeschaffene Strukturen und System dienen meist eher dem Patriarchat, bei werden selten infrage gestellt und unreflektiert reproduziert. Obwohl die Hälfte der Bevölkerung weiblich ist, spiegeln dies wenige Berufsgruppen, Führungsebenen und Parlamente wider. Dabei kann keine menschenzentrierte, menschenrechtliche und menschengerechte Politik erfolgen, wenn 50 % der Menschen ignoriert werden. 

Unsere Perspektive dazu: Die politischen Entwicklungen der letzten Jahre, wonach konservative Parteien erstarken und menschenfeindliche Gesinnungen für den Fortschritt der Gesellschaft zur Gefahr werden, erfordern ein intensives Nachdenken und Hinterfragen. Wo Menschen von anders Denkenden angegriffen werden, kann aus unserer Perspektive durchaus von Verrohung gesprochen werden. Wo Journalist*innen aufgrund ihrer Arbeit Angst um sich und ihre Familie haben, weil Autos und Häuser beschädigt werden, haben wir als Demokratie versagt. Wir müssen handeln, um Gleichberechtigung wirklich zu leben und zu etablieren. Tun wir es nicht, verlieren wir nicht nur Potenzial und Wirtschaftskraft, sondern auch als Gesellschaft. 

Thematisiert wurde auch der Paragraf  218 StGB

(TW: se*uelle Gewalt)

Das Recht auf Abtreibung betrifft nicht nur die einzelne Frau. Es betrifft auch nicht nur einen Körper. Das Recht darauf, selbst über den eigenen Körper entscheiden zu können, ist zentral für Demokratie. Ein Staat, der sich als zeitgemäß begreift und positionieren will, muss sich auch daran messen, wie viel Selbstbestimmung er seinen Bürger*innen ermöglicht. Eine zusätzliche feministische Perspektive innerhalb von Gesellschafts-und Weltpolitik und hat das Potenzial, vergangenes Unrecht zu verbessern und zukünftige zu verhindern, denn: Solange systematisch Vergewaltigungen als Kriegsstrategie umgesetzt, aber nicht als Kriegsverbrechen sanktioniert werden, haben wir in Bezug auf Menschenrechte noch viel zu tun.

Aber Julia Becker und Annalena Bearbock machten uns auch Mut und zeigten durch ihre eigene Biografie: Als erste Frau eine Position zu besetzen und zu verantworten, kann und sollte auch eine Chance für Veränderung sein. Es werden neue Erwartungen gestellt, Neugierde entsteht und eine Zäsur für die Einführung einer neuen Perspektive ermöglicht. Es ist eine Herausforderung, die Angst machen kann, aber gut und nötig, um Veränderungen beizuführen.

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Last but not least: Worüber wir uns ebenso freuten: Genderneutrale Toiletten! Und wie beim Forward Festival in Wien auch beobachteten wir: Weiblich gelesene Personen gingen mehrheitlich und intuitiv in die Räume ohne Pissoirs – trotz ausreichender Hinweise bezüglich der Genderneutralität der Toiletten UND trotz längerer Schlange vor der „klassisch weiblichen Toilette”.

Was meint ihr, woran liegt das? Anders gefragt: Habt ihr eine Idee, wie man die Akzeptanz von Unisex-Toiletten mit Pissoirs erhöhen könnte?